«Blick»: So wurde Bruno Zindel neben Job und Familie zum Meister

Für Bruno Zindel (27), Geschäftsführer der Schreinerei Dütschler AG in Salez SG, hat sich die Weiterbildung zum Schreinermeister gelohnt: «Man merkt, dass die Weiterbildung von Schreinern für Schreiner entwickelt wurde.» (Bild: zVg).

Der «Blick» berichtete im August 2020 ausführlich über das Weiterbildungssystem des VSSM und ehemaligen Schreinermeister-Studenten der HF Bürgenstock, Bruno Zindel.

Unter dem Motto «Kein Abschluss ohne Anschluss» hat der Schweizer Schreinermeisterverband in den letzten Jahren sehr viel Zeit, Geld und Hirnschmalz in Aus- und Weiterbildungskonzepte investiert, schreibt «Blick». Ein junger Berufsmann stellt dem Verband jedenfalls Bestnoten aus.

Zum Bericht auf blick.ch

Bruno Zindel (27) von der Schreinerei Dütschler AG in Salez SG hat sich bereits nach dem Lehrabschluss kontinuierlich in den Bereichen Fertigung, Produktion und Planung bis zum Meister weitergebildet. «Ich wollte schon früh mehr Verantwortung übernehmen», sagt Zindel zu seiner Motivation, viel Zeit und Geld in die Weiterbildung zu investieren.

Für die massgeschreinerte Unterstützung in der Weiterbildung ist der Viertplatzierte der Berufsweltmeisterschaften Worldskills 2013 dem Verband dankbar: «Man merkt, dass die Weiterbildung von Schreinern für Schreiner entwickelt wurde.»

Der Schreinermeisterverband VSSM gilt in Sachen Weiterbildung als vorbildlich. «Wir haben nicht nur sämtliche Aus- und Weiterbildungen aufeinander abgestimmt, sondern auch in neue digitale Instrumente und Zeitmodelle investiert», sagt Daniel Zybach (45), der beim Verband für die Berufsbildung verantwortlich zeichnet.

Massgeschreinerte Weiterbildung

Im Wissen um die Schwierigkeit der Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Weiterbildung hat der Verband in den letzten Jahren verschiedene Zeitmodelle entwickelt. Bruno Zindel hat sich für ein «Blockmodell» mit mehreren vierwöchigen Kurs-Blöcken entschieden und sein Pensum auf 80 Prozent reduziert, während der unterrichtsfreien Monate aber 100 Prozent gearbeitet. Andere Kombinationen bis hin zu einer Vollzeit-Weiterbildung sind möglich.

In der Weiterbildung setzt man nicht nur auf klassischen Präsenzunterricht. Moderierte Brettspiele in Kombination mit einer extra entwickelten Software gehören ebenfalls zum Repertoire. Damit lassen sich auch Krisenszenarien simulieren. «Dass die Vorbereitung auf solche Szenarien für die Handlungsfähigkeit unserer Berufsleute von zentraler Bedeutung ist, hat sich mit der Corona-Krise gezeigt», sagt Zybach.

Bis zu 97 Prozent Kostenrückerstattung

Für den 27-jährigen Ostschweizer hat sich die Weiterbildung gelohnt. Er hat Anfang Jahr mit seinem ehemaligen Oberstift die Geschäftsleitung seines Lehrbetriebes übernommen und führt nun sechs Mitarbeiter und drei Lehrlinge. «Man muss bereit sein, auf Freizeit und Geld zu verzichten, dafür wird man mit mehr Verantwortung, einem höheren Gehalt und nicht zuletzt mit einem wertvollen Netzwerk mehr als entschädigt.»

Bruno Zindel schätzt die Kosten für seine gesamte Weiterbildung auf rund 36’000 Franken. Allerdings musste er nicht alles selber bezahlen. Denn der Verband unterstützt seine Mitglieder auf allen Stufen mit sehr grosszügigen Rückerstattungen der Weiterbildungskosten. «Abzüglich der Rückerstattungen waren es noch rund 14’500 Franken, die ich selber gezahlt habe», rechnet Zindel vor.

Heute seien die Kosten dank der Bundessubventionen deutlich tiefer. So erhalten beim Verband organisierte Schreiner seit 2018 bis zu 97 Prozent ihrer Auslagen zurückerstattet. Möglich gemacht durch die Zusammenarbeit der Sozialpartner und bezahlt von den Rückvergütungskassen des Verbandes sowie Geldern von Bund und Kantonen.

Autor: Simon Bühler, «Blick»

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