C-LAB: «Hohes C» für die Schreinerei

Erich Amgwerd, Leiter C-Technologien erklärt die Datendurchgängigkeit (Bild: HFB).

Sie kommt, die digitale Vernetzung im modernen Holzbetrieb! Vom ersten Kundenkontakt bis zu Projektabschluss lässt sich heute alles über IT miteinander verbinden, überwachen und steuern.

Erich Amgwerd

Autor/in:
Erich Amgwerd

Abteilung C-Technologien, HF Bürgenstock - 25. Mai 2017


Eines vorweg: Weder Musik noch Vitamine sind das Thema. Das «Hohe C» im Titel steht für die durchgängige digitale Integration von Prozessen und Daten im modernen Schreinerbetrieb. Kundenbeziehungen, Konstruieren und Gestalten am Schirm (3D-CAD, CAD/CAM), integrierende Abstimmung und Verlinkung der Schreinerleistungen mit dem Bauobjekt (BIM), computer-numerische Fertigung (CNC) oder Fertigungsplanung, Logistik und Materialwirtschaft (ERP) – sämtliche Teilprozesse und Abläufe im modernen Schreinerbetrieb lassen sich heute miteinander verbinden. Der Nutzen liegt auf der Hand: Transparenz, Fehlerminimierung und kürzeste Prozesszeiten stärken die betriebliche Schlagkraft – auch im individuellen Innenausbau.

Das Know-how steht bereit

Es ist verständlich und richtig, wenn sich nicht jeder Betrieb auf eigene Faust in die digitale Welt wagt. Denn für eine gelingende digitale Transformation braucht es fundierte Abklärungen, Vorbereitungen und Evaluationen. Was bedeutet die Verlinkung von CNC-Fertigung und durchgängigem 3D-CAD? Mit welchem System macht man das am besten? Und was heisst es für Mitarbeiter, Abläufe und Betrieb? Solche und weitere Themen wollen vor dem Einstieg in die Volldigitalisierung sorgfältig durchdacht, geprüft und bewertet sein. Oder noch besser: Man prüft die Kompatibilität von ERP-Systemen mit Maschinen und Produkten. Kurz, man simuliert die digitalisierte Schreinerei im Voraus – ganz in Ruhe und mit kompetenter fachlicher Begleitung. Gibt es Knackpunkte, Barrieren oder Fallstricke auf dem Weg zum durchgängig verlinkten Betrieb? Lassen sich diese Risiken minimieren oder ausschalten? Finden sich Sektoren, die sich zur Digitalisierung ganz besonders anbieten?

Im «C-LAB» üben und optimieren

Diese exemplarischen Fragestellungen zeigen: Einen konventionellen Betrieb vollumfänglich zu digitalisieren ist anspruchsvoll. Anspruchsvoll, aber mit kompetenter Begleitung machbar! Die HF Bürgenstock hat eigens dafür das C-LAB geschaffen. Dieses vierstufige Konzept ist Leitlinie und Einstiegshilfe für die durchgängige Digitalisierung. Das C-LAB beginnt mit einer kostenfreien Inputveranstaltung. Kompetente Referate, Beispielsimulationen und Fragerunden führen ins Thema ein und machen mit wichtigen Aspekten vertraut – Networking-Apéro inklusive. Im nächsten Schritt folgt die vertiefte betriebliche online-Analyse mit dem C-Bewertungstool. Gezielte Fragen decken betriebliche Stärken und Schwächen auf und machen den Betrieb punkto C-Potenzial transparent. Die Auswertung zeigt die Möglichkeiten auf  und schlägt Massnahmen auf dem Weg zur Digitalisierung vor. – In der dritten Phase lassen sich diese Vorschläge und Massnahmen im C-LAB an der HF Bürgenstock 1:1 durchspielen, verstehen und in ihrer Wirkung überprüfen.

Konkret und realistisch, nach dem Motto: «Erst beim richtigen Fräsen reisst es aus!» Die gewonnenen Erkenntnisse zeigen, wie die durchgängige digitale Organisation dereinst aussehen soll. – Wenn dies vollumfänglich klar ist, kommt mit dem vierten Schritt die Umsetzung. Software einführen, hochfahren und in der Anwendung optimieren kostet bekanntlich Zeit, Nerven und bisweilen auch richtig Geld. Mit dem Konzept C-LAB bietet die HF Bürgenstock auch hier Unterstützung, Coaching und Know-how-Transfer. Das Netzwerk der Schule, Projektarbeiten aus der Ausbildung und/oder direkte Beratungen vor Ort helfen, den Entwicklungsschritt vom klassischen Betrieb zur «Schreinerei 4.0» effizient und nachhaltig erfolgreich einzuleiten. – Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Weg in die Zukunft ist gespurt. Betriebe, die ihn rechtzeitig einschlagen, kommen dort gut an! Besonders, wenn sie das «Hohe C» präzise spielen oder die «C-Vitamine» clever nutzen.

«C-Kompetenz» – Trumpf für alle

Das C-LAB der HF Bürgenstock ist ein Angebot für KMU. Denn der Wandel zur «Schreinerei 4.0» wird primär von Betriebsinhabern und Kadern getragen und umgesetzt. Gesicherte C-Kompetenz ist aber nicht den führenden Köpfen im Unternehmen vorbehalten – ganz im Gegenteil. Die durchgängig digitalisierte Schreinerei braucht auf allen Ebenen Mitarbeitende mit einer Affinität zu IT-gestützten Prozessen und Abläufen. C-Kompetenz ist deshalb nicht nur ein Plus für den Betrieb, sondern auch für jeden Schreiner. Die HF Bürgenstock bietet mit dem Gefäss «Seminare C-Technologie» ein breites Schulungsprogramm zu digitalen Anwendungen im Holzbetrieb. Solide CNC-Grundlagen und clevere CNC-Programmierung sowie der Umgang mit CAD in 2D und 3D – eine gute C-Ausbildung stärkt Mitarbeiter und Betrieb!

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