Frische Botschafter der Schreinerbranche

Am Schluss der Feier versammelten sich die fast 140 erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen zu einem Gruppenbild auf der Bühne (Bilder: VSSM).

138 Absolventinnen und Absolventen von höheren Weiterbildungen in der Schreinerbranche erhielten am vergangenen Freitag ihre Fachausweise. Die Mühen des berufsbegleitenden Lernens eröffnen den Fachleuten nun neue Möglichkeiten.

SchreinerZeitung, 2. Dezember 2021, Stefan Hilzinger
 

Die Sängerin der Band «Sugar and the Josephines» nahm das Motto des Abends mit ihrem ersten Lied vorweg: «C'est si bon!» «Es ist so gut!». Gut war es beispielsweise, dass die Diplomfeier für die Absolventinnen und Absolventen von höheren Weiterbildungen in der Schreinerbranche wieder physisch vor Ort im Paraplegikerzentrum in Nottwil LU stattfinden konnte. Gut war auch, was die Berufsleute in den vergangenen Jahren geleistet haben. Nun konnten sie den Lohn der vielen Extrastunden, die sie nebst der Berufsarbeit geleistet hatten, endlich in Empfang nehmen. Dutzende Angehörige und weitere Gäste feierten mit den 136 Absolventen und den beiden Absolventinnen. Nur wenige mussten sich entschuldigen lassen.

Nicht 3 G sondern 9 G

Thomas Iten, Zentralpräsident des Verbandes Schweizer Schreinermeister und Möbelfabriken (VSSM), fand, dass an dem Anlass nicht nur – den Umständen geschuldet – 3 G von Bedeutung seien, sondern 9 G. Angefangen von «Gschafft!» bis «Gäste» und «Gratulation». Auf vieles hätten sie in den vergangen Jahren verzichten müssen, unter anderem auf Ferien. Daher sei es für sie im nächsten Jahr hoffentlich wieder möglich, Reisen zu geniessen, etwa ans Festival auf den Gurten oder an den Genfersee, womit Iten zwei weitere Gs in die Runde warf. Geduld war ein weiteres G-Wort, etwas das die Absolventen bis zum feierlichen Abschluss der höheren Weiterbildung mehrfach hätten aufbringen müssen.

Nicht nur von G-Wörtern und ihre besondern Bedeutung für die Diplomierten war an dem Abend viel die Rede sondern auch von Wasser, das man in Nottwil mit dem Sempachersee direkt vor Augen hat. Davon sprach etwa Daniel Zybach, Bereichsleiter Bildung beim VSSM, der den Abend moderierte. Der Start zur Weiterbildung sei der buchstäblich Sprung ins kalte Wasser gewesen. «Jetzt dagegen schwimmen Sie im Meer der Möglichkeiten», sagte Zybach. Berufliche Möglichkeiten, die es jetzt zu ergreifen gelte. Die Absolventinnen und Absolventen seien nun zu Repräsentanten unseres Berufs geworden, die mit Stolz die Schreinerbranche vertreten.

Auszeichung für die Besten

Die besten drei Absolventen jeder Fachrichtung erhielten dieses Jahr einen Barpreis des VSSM. Bei den Produktionsleitern waren dies David Zäch, Grabserberg SG (Note 5,3), Fabian Matter, Schöftland AG (Note 5,0) und Fabian Grepper, Seedorf UR (Note 4,8). Die drei Besten bei den Projektleitern erreichten alle Note 5,3. Teilnoten entschieden hier über die Rangierung: 1. Matthias Liebi, Erlinsbach SO; 2. Alessandro Bumann, Kalpetran VS; 3. Killian Hauswirth, Turbach BE. Drei Beste gab es auch bei den Schreinermeistern: 1. Tobias Scherer, Baden AG, 2. Sandro Rutschi, Walperswil BE und Roland Zuber, Dinhard ZH. Den Spezialpreis der Firma Borm Informatik für die beste Diplomarbeit im Rahmen der HFB durfte Sandro Rutschi engegennehmen.

Scheitern und gescheiter werden

Von besonderen Erfahrungen mit Wasser berichtete der Expeditionsschwimmer Ernst Bromeis. Der Bündner ist seit 2008 als Aktivst für Wasser unterwegs. Das tut er in erster Linie schwimmend: So hat er den Rhein von der Quelle bis in den Hafen von Rotterdam durchquert. Zuvor schon hatte er die 200 Bündner Bergseen durchschwommen. Aktuell versucht er, den grössten See der Welt, den Baikalsee im fernen Sibirien in Langsrichtung zu durchschwimmen. «Wir können auf vieles verzichten, aber Wasser ist für uns alle unverzichtbar, auch für Schreiner, die mit Holz arbeiten», sagte Bromeis. Eine zentrale Frage sei für ihn, welchen Wert wir Wasser zuschreiben. Seit er mit seinem Aktionen angefangen habe, sei Wasser immer in der einen oder anderen Form ein Thema geblieben in den Medien, seien es Bergstürze, Überschwemmung oder Trockenheit.

Nicht alles ist dem Sportlehrer und Familienvater im ersten Anlauf geglückt. «Doch wer scheitert, kann gescheiter werden», lautete eines seiner Bonmots. Wichtig sei seinem Leben einen Sinn zu geben. «Und diesen Sinn kann man nur sich selbst geben!» Noch hätten mehr als zwei Milliarden Menschen keinen gesicherten Zugang zu sauberem Wasser. Das versuche er mit seiner Organisation «Das blaue Wunder» zu ändern, nach dem Motto: «dran bleiben und kleine Schritte machen.»   

Inserat SchreinerZeitung «Herzliche Gratulation»

  Der vollständige Bericht gibt es nachzulesen bei der SchreinerZeitung.

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