Onlineshops: Bestellen per Klick

Onlineshops entwickeln sich immer mehr zu umfassenden Plattformen (Bild: Philipp Heidelberger).

Der Materialeinkauf im Internet ist für viele Schreiner Alltag. Onlineshops bieten verschiedene Möglichkeiten, den Einkauf noch effizienter zu gestalten und bessere Konditionen zu erhalten. Dafür muss man die Tools kennen und vor allem anwenden.

SchreinerZeitung, Philipp Heidelberger - 22. August 2019
 

Das Online-Geschäft brummt. Es gibt mittlerweile kaum noch Produkte, die der Schreiner nicht auf digitalem Weg bestellen kann. Entsprechend buhlen Händler von Beschlägen, Werkstoffen, Werkzeugen und Maschinen mit ihren Onlineshops um die Gunst des Schreiners. Für diesen ist die Entwicklung erst einmal positiv: Ihm steht eine enorme Auswahl an Produkten zur Verfügung, die jederzeit abgerufen und bestellt werden können. Zudem lassen sich so die Preise schnell und verhältnismässig einfach vergleichen.

Jede Bestellung kostet

Die hohe Verfügbarkeit kann aber auch dazu verleiten, schnell noch etwas nachzubestellen. Immerhin legen die Händler in der Regel eine hohe Lieferbereitschaft an den Tag, und die Bestellung trifft meistens am nächsten Tag ein. Urs Scherrer von der Tre Innova AG aus Hünenberg ZG ist Referent im Seminar «Einkauf optimieren» der Höheren Fachschule Bürgenstock. Er sagt, man müsse sich immer bewusst sein, was eine Bestellung im eigenen Betrieb auslöst. «Berechnungen haben ergeben, dass jede Bestellung nbetriebsintern Kosten von 25 Franken und mehr verursacht», sagt Scherrer. Offensichtlich ist, dass jemand die Lieferung entgegennehmen, auspacken, kontrollieren und verteilen oder einlagern muss. Oft vergessen geht aber, dass die Bestellung danach auch noch in der Avor und Buchhaltung Aufwände verursacht. Eine gewisse Disziplin beim Bestellen sowie das Zusammenfassen zu Sammelbestellungen sind also im Online-Zeitalter mit einer Verfügbarkeit rund um die Uhr nach wie vor angebracht.

Markus Meier ist bei der Gawo Gasser AG im luzernischen Wolhusen für den Materialeinkauf im Fensterbereich zuständig. Er hat das Seminar auf dem Bürgenstock besucht und erklärt: «Bei uns haben alle Projektleiter einen eigenen Zugriff auf den Onlineshop. Die Bestellung auslösen können aber nur ich und mein Stellvertreter, damit es keine Doppelspurigkeiten gibt.» Ebenfalls wichtig für ihn sind Funktionen wie ein Bestellarchiv, das Erfassen von Listen oder die Übersicht über den Lieferstatus. Solche Dinge gehören inzwischen zum Standard in einem modernen Onlineshop. Ebenfalls interessant sind Funktionen zum Erstellen von Etiketten mit Bar- oder QRCode für das Lager. Muss etwas nachbestellt werden, kann der Mitarbeiter einfach den Code einscannen, und der Zuständige erhält im Onlineshop eine Meldung. Mittlerweile sind dafür nicht mehr zwingend spezielle Scanner nötig. «Diese sind relativ teuer und umständlich in der Handhabung», sagt Andreas Valadi, Leiter Marketing der Koch Gruppe. Deshalb gibt es von Koch und anderen Händlern eine App, mit der man sich im jeweiligen Shop einloggen und dann die Codes einfach mit dem Smartphone oder Tablet scannen kann. «Heute hat ja sowieso fast jeder ein Smartphone, da kann man sich die Scanner sparen», sagt Valadi.

Zugänge und Prozesse regeln

Onlineshops bieten aber inzwischen verschiedene Möglichkeiten, den Bestellprozess zu optimieren. Eine der wichtigsten Funktionen ist die Benutzerverwaltung: Moderne Plattformen erlauben, mehrere Benutzerkonten für ein Unternehmen anzulegen und die Berechtigungen individuell anzupassen. Im Idealfall wird für jede Person, die Zugriff auf das System haben soll, ein eigener Zugang eingerichtet. Dies ermöglicht eine bessere Übersicht, und im Fall eines Stellenwechsels kann der Benutzer einfach deaktiviert werden.

Online-Tools nutzen

Entscheidend ist, dass man diese Tools kennt und richtig einsetzt, denn mit ihnen lässt sich nicht nur der Bestellvorgang vereinfachen und beschleunigen. Die dadurch gewonnenen Daten kann man zum Beispiel direkt für die Kontrolle der Lagerbestände, Jahresbilanzen und Preisgespräche verwenden. Somit kann der Schreiner zusammen mit dem Lieferanten eine Jahresabnahmemenge bestimmen, wodurch beide Seiten Planungssicherheit bezüglich Preis und Menge erhalten.

Bei der Koch Gruppe ist beispielsweise bereits eine Saldoanzeige als zusätzliche Funktion geplant. Dort hat man dann sämtliche finanziellen Aspekte immer im Blick. Urs Scherrer rät aber, auch bei guten Lieferanten und trotz vereinbarter Jahresmenge regelmässig die Preise zu prüfen. «Teilweise liegen zusätzliche Objektrabatte oder bei grossen Bestellungen noch bessere Konditionen drin.» Ebenfalls gehört das Dokumentieren von Fehlermeldungen oder falschen Lieferungen dazu.

Den vollständigen Bericht lesen Sie in der SchreinerZeitung vom 22. August 2019.

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