CAD Software richtig einführen

Fabian Brudermann (links), Geschäftsführer / Inhaber und Kevin Stauffer (rechts), Planung AVOR / Projektleiter, Schreinerei Brudermann GmbH, Oberbipp BE

Die Schreinerei Brudermann GmbH vollzog einen Wechsel bei der eingesetzten CAD-Software. Für die optimale Einführung sorgte ein Mix aus Schulung des Anbieters vor Ort und Gruppenschulungen für mehrere Mitarbeitende an der HFB. Wir haben mit Fabian Brudermann und Kevin Stauffer darüber gesprochen.

Fabian Zemp

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Fabian Zemp

Was war der Auslöser, eine Weiterbildung im Bereich CAD zu besuchen?

Fabian: Wir wechselten zur Software von CAD+T, da uns das Programm in Kombination mit einem Datenmanagementsystem überzeugte. Auch wenn wir die CAD+T-Anwendung vor Jahren bereits einmal einsetzten, mussten wir das Knowhow im Unternehmen auffrischen, um die Gesamtlösung optimal zu nutzen.

Vor der Weiterbildung hatten wir einige Schulungstage durch den Software-Anbieter im Betrieb. Wir wollten noch mehr über das Programm in Erfahrung bringen, weshalb wir uns für die Schulung entschieden.   

«Weiterbildung ist nie abgeschlossen. Unser CAD-Programm wird laufend aktualisiert. Plötzlich wird ein Arbeitsschritt einfacher – das muss jemand zeigen und schulen. Ein Seminar ist deshalb genauso wertvoll für Mitarbeitende, die neu sind, wie für solche, die bereits mit der Software arbeiten.»

Die Schulung hätte alternativ durch den Software-Anbieter bei euch erfolgen können. Wieso habt ihr euch für ein Standard-Seminar an der HFB entschieden?

Fabian: Möglicherweise scheint eine Schulung auf den ersten Blick tatsächlich günstiger und einfacher, wenn sie im eigenen Betrieb durchgeführt wird. Jedoch haben wir in einem Seminar die Möglichkeit, andere Teilnehmende kennenzulernen. Jeder Schreiner arbeitet anders mit der Software. So lernen und profitieren wir voneinander. Ich finde diesen Austausch unter den Kursteilnehmenden wertvoll.

Kevin: Die HF Bürgenstock haben wir als Bildungsanbieter bereits gekannt und wir waren in der Vergangenheit stets zufrieden.

Ihr habt euch dafür entschieden, gleich mehrere Teilnehmende der Schreinerei im Rahmen des Seminars zu schulen. Was waren die Beweggründe für diesen Schritt?

Fabian: Es ist nicht zu empfehlen, nur eine Person zu schulen, die das Wissen weitergeben soll. Die Gefahr ist gross, dass wertvolle Informationen verloren gehen.

«Es ist nicht empfehlenswert, nur eine Person zu schulen, die das Wissen weitergeben soll. Die Gefahr ist gross, dass wertvolle Informationen verloren gehen.»

Wie habt ihr das Seminar erlebt?

Kevin: Da ich neu im Betrieb bin und die CAD-Software nicht kannte, war für mich alles ganz neu. Das Kursprogramm war dicht und es waren viele geübte Anwender im Kurs. Entsprechend war es für mich eine Herausforderung, allem folgen zu können. Insgesamt konnte ich jedoch viel von diesem Kurs mitnehmen. Wie schon erwähnt war auch der Austausch mit den anderen Teilnehmenden gewinnbringend.

Fabian: Bemerkenswert positiv ist, dass man immer mit denselben Leuten zu tun hat. Der Dozent des Kurses hat bei uns die Software eingeführt. Er wusste auf welchem Wissensstand wir waren und konnte darauf aufbauen. Zudem begrüsse ich es, dass man sich als Kursteilnehmer gut einbringen kann. Wie Kevin erläutert hat, ist der Kurs durch die Interaktion mit den Teilnehmenden zwar weniger strukturiert, dafür konnten wir an eigenen Zeichnungen und Beispielen arbeiten. Dies hat uns geholfen, Problemstellungen des Alltags anhand echter Pläne zu thematisieren und abzuarbeiten.  

Wie hat sich die Weiterbildung auf euren Alltag ausgewirkt? Gab es Prozesse die ihr umgehend optimiert habt?

Fabian: Auf alle Fälle. Da wir die Software erst kurz davor (wieder-)eingeführt hatten, war vieles für uns neu. Und alles, was wir gelernt haben, wollten wir in der Praxis umsetzen.

Kevin: Der Prozess der Schnitt-Erstellung wollten wir ganz konkret weiter optimieren. Im Kurs lernten wir eine neue Variante kennen, die uns eine Verbesserung brachte. Das Vertiefen und Einüben dieser neuen Planungs-Variante haben uns auf alle Fälle geholfen.

Wo seht ihr weiteres Optimierungspotenzial hinsichtlich der Digitalisierung in der Schreinerei?

Fabian: Aktuell haben wir keine stationäre, klassische CNC-Maschine. Das Ziel ist es, dass wir mit einer CNC den Maschinenpark komplettieren. Ausserdem arbeiten wir an einer durchgängigen Produktion. Alle reden immer davon, aber nur die wenigsten haben diese bis heute umgesetzt. Die Einführung des Zeichnungsprogramms, gemeinsam mit dem ERP war für uns sicherlich ein grosser Schritt in die richtige Richtung.

Kevin: Ich finde es wichtig, hier einen weiteren Punkt hinsichtlich der Durchgängigkeit zu ergänzen. Unter Durchgängigkeit verstehen viele Schreiner den durchgängigen Prozess von der Planung in die Produktion. Fabian legt ferner grossen Wert darauf, dass alle Dinge an einem Ort zu finden sind. Diese Form der Durchgängigkeit in der Prozess- und Datenablage ist mir genauso wichtig und ich schätze sie sehr.
 
Vielen Dank für das Gespräch.

 

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