Angst vor Online-Unterricht? Nicht nötig!

Seminar Küchenplaner Aufbaumodul im Fernunterricht: Referent Marcel Halbheer demonstriert Materialien und deren vielseitigen Einsatzmöglichkeiten im Küchenbereich (Bild: HFB).

Das Jahr 2020 hat uns vieles gelehrt: Flexibel bleiben, Neues ausprobieren und alte Gewohnheiten loslassen. Das trifft auch auf die Weiterbildung zu – statt Präsenzunterricht gibt es aktuell Online-Unterricht. Für viele Neuland.

Olivia Feer

Autor/in:
Olivia Feer

Auch Dominic Uehli, Verkaufsberater bei der Tiba AG, hat im Rahmen des Aufbaumoduls «Küchenplaner Küche Schweiz / VSSM zum ersten Mal an einem Online-Unterricht teilgenommen. Seine ehrliche und offene Antwort zur Online-Durchführung: «Es war gewöhnungsbedürftig». Online-Unterricht sei nicht dasselbe wie Präsenzunterricht. Deshalb dürfe man die beiden Unterrichtsformen auch nicht 1:1 miteinander vergleichen. Beide haben ihre jeweiligen Vor- und Nachteile, die man schätzen und nutzen muss.

Die beiden Seiten der Medaille

Als positiven Aspekt erwähnt Dominic Uehli zum Beispiel die gute technische Einrichtung an der HFB. «Dank der hochauflösenden Kamera des Visualizers bekommt man als Teilnehmer ein gutes Bild des Materials – und zwar genau in dem Moment, in welchem der Fachreferent etwas dazu erzählt. In Präsenzveranstaltungen gehen Muster oft im Kreis herum, und man bekommt sie teilweise erst zu Gesicht, wenn der Referent schon etwas zum nächsten oder übernächsten Muster erzählt.» Gleichzeitig sieht Uehli darin auch einen Nachteil. So könne man zum Beispiel eine Abdeckungsplatte nicht direkt in die Hände nehmen und es fehle somit die unmittelbare haptische Erfahrung des Materials.


Seminar Küchenplaner Aufbaumodul im Fernunterricht: Referent Marcel Halbheer demonstriert Materialien und deren vielseitigen Einsatzmöglichkeiten im Küchenbereich (Bild: HFB).

Aktives Dabeisein vorausgesetzt

Dominic Uehli meint, dass man sich im Online-Unterricht aktiver einbringen müsse als in regulären Präsenzveranstaltungen. «Online kann man sich etwas einfacher verstecken». Zudem benötigt der Referent ein mündliches Feedback, da das nonverbale Feedback (Gesichtsausdrücke, Haltung, zustimmendes Nicken etc.) nicht immer genau lesbar sind. Je nach Persönlichkeit könne dies auch ein Vorteil sein. Vor dem PC fühlen sich einige vielleicht etwas weniger ausgestellt als in einem Klassenzimmer und bringen sich eher ein.

Positiv empfunden hat Uehli auch die Tatsache, dass er in Microsoft Teams parallel mit anderen Teilnehmenden kommunizieren konnte, ohne dabei die Klasse zu stören. «So kann man sehr direkt vom Fachwissen einzelner Teilnehmenden profitieren», sagt Dominic Uehli. In seiner Seminargruppe war auch die gegenseitige Hilfsbereitschaft sehr ausgeprägt. Wenn jemand technische Schwierigkeiten hatte, haben ihm die anderen Teilnehmenden direkt weitergeholfen.

Kürzere Wege – mehr Zeit

Durch den Online-Unterricht fällt die Hin- und Rückreise zum Seminarort weg, wodurch sich der Zeitaufwand für die Weiterbildung deutlich verringert. Dominic Uehli erzählt: «Ich wäre sonst pro Weg fast zwei Stunden im Auto unterwegs gewesen, was viel Konzentration erfordert. Dank dem Online-Unterricht fühlte ich mich abends insgesamt fitter, als wenn ich so lange im Strassenverkehr unterwegs gewesen wäre.»

Ausprobieren und Neues entdecken

Für viele ist Online-Unterricht Neuland – aber ausprobieren lohnt sich definitiv. Wir wissen nicht, wie sich die aktuelle Situation weiterentwickelt. Doch stehen bleiben ist keine Option. Es gilt, das Beste aus der momentanen Lage zu machen, mit der Entwicklung Schritt zu halten und sich Neuem anzunehmen.

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